Unterricht
Turbulent geht es auf der Bühne zu: Die Darsteller schreien und schimpfen, reden vor sich hin, rattern komplexe Texte herunter, filmen einander mit Videokameras oder verfangen sich in scheinbar sinnlosen Wiederholungsschleifen. Wer heute ins Theater geht, muss sich auf Einiges gefasst machen: Wahrscheinlich bekommt er kaum eine Handlung zu sehen, geschweige denn Schauspieler, die durchgängig eine Rolle spielen.
Unterricht
Seit der Renaissance gehört das Selbstporträt zum festen Genre-Repertoire der Kunstgeschichte. Der Künstler oder die Künstlerin versuchen dabei, dem eigenen Ich näherzukommen. Außer der Repräsentation spielt vor allem folgende Fragestellung eine bedeutende Rolle: Wer bin ich und wofür stehe ich? Inneres kommt dabei zu Tage, Äußeres wird in Szene gesetzt. Mittlerweile leben etliche soziale Netzwerke von der Selbstinszenierung und Zeigefreude der Menschen. Mit Selfies, Belfies (Bilder des eigenen Gesäßes), Footsies (Bilder der eigenen Füße), Drelfies (in betrunkenem Zustand) oder Relfies (mit Kussmund) sagt man der Welt „Hallo“ und zeigt sich bewusst nicht immer von seiner besten Seite. Doch wie bewusst ist man sich der Bildwirkung?